Da Weizenmehl die Darmwand angreifen und zu schweren Symptomen bei Glutenunverträglichkeit führen kann, lohnt sich eine Ernährung ohne Weizen und Gluten. Auch, weil hochgezüchteter Weizen kaum noch nennenswerte Mengen an wertvollen Nährstoffen enthält.
Als Ersatz für Weizenmehl sind einige Pflanzen auf unseren heimischen Feldern zu Hause. Darunter Dinkel, Hafer, Roggen, Gerste, Emmer sowie Einkorn oder Kartoffeln. Deren Korn und Mehl dient als natürlicher Ersatz für konventionellen Weizen und bereichert diverse weizenfreie Rezepte. Erfahren Sie hier in meinem Beitrag, wofür Sie heimische Mehlausweichprodukte nutzen können und wie Sie damit Weizenmehl ersetzen.
Um Weizenmehl zu ersetzen, müssen es keine Mehlersatzprodukte aus fernen Ländern sein. Heimische Äcker liefern Getreide und Kartoffeln, welche sich in feine Mehle zum Backen und Kochen verwandeln lassen. Während einige regionale Mehlausweichprodukte aus Getreide ohne Gluten auskommen, liefern alle Sorten Vollkornmehl in jedem Fall mehr lebenswichtige Nährstoffe, als konventionelles, helles Weizenmehl. Aus der Kartoffel kommt ebenfalls ein spezielles Mehl für die glutenfreie Küche. Entdecken Sie jetzt einige weizenfreie Mehlalternativen aus regionalem Anbau.
Mehlausweichprodukt aus Großmutters Zeiten – heimisches Dinkelmehl
Er ist die heutige Urform von Weizen, der Dinkel. Deshalb steckt Gluten im Dinkelmehl. Somit ist Dinkelmehl nicht für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit gemacht.
Einsatz von Dinkelmehl:
Süßen wie auch herzhaften Backrezepten verleiht Dinkelmehl einen kräftigen, nussigen Geschmack.
Dank der sehr guten Backeigenschaften kann Dinkelmehl das klassische Weizenmehl beinahe zu 100 Prozent ersetzen.
Gesunde Nährstoffe im Dinkelmehl:
Noch mehr als im herkömmlichen Weizenmehl, tummeln sich lebenswichtige Nährstoffe im Dinkelmehl, vor allem in der Vollkornvariante. Im Mehl aus Dinkel finden sich alle 8 essenziellen Aminosäuren. Zudem ist Dinkelmehl proteinreich und enthält zahlreiche Mineralstoffe. Die Ballaststoffe im Dinkelvollkornmehl regulieren den Blutzuckerspiegel besser und halten länger satt, als einfache Auszugsmehle.
Hafermehl mit süßer Note als Weizenmehlersatz zum Backen und Kochen
Reines Hafermehl ist von Natur aus glutenfrei. Was Zöliakiepatienten jedoch wissen müssen, Hafer kann bei der Ernte und Verarbeitung Gluten aufnehmen, welches von glutenhaltigem Getreide stammt, das mit denselben Maschinen eingefahren und verarbeitet wird. Nur als glutenfrei gekennzeichnete Haferprodukte sind tatsächlich ganz ohne Gluten.
Hafermehl anwenden:
Das süßliche Aroma von Hafermehl passt zu süßem Gebäck oder als Zutat für herzhafte Gerichte.
Beim Kochen und Backen ohne Gluten kann glutenfreies Hafermehl klassisches Weizenmehl 1 zu 1 ersetzen.
Hafermehl mit zahlreichen Vitalstoffen:
Ob aus Haferflocken mit dem Mixer selbst hergestelltes Hafermehl oder fertig gemahlenes. Hafer bringt eine Menge Nährstoffe in seinem Mehl mit.
Beispielsweise reichlich entzündungshemmendes Zink und Magnesium, welches hilft, Muskelkrämpfen vorzubeugen. Außerdem Vitamin B1, B6, oder Folsäure für eine gesunde Gehirnentwicklung und Biotin für starke Haare und Nägel. Ballaststoffreiches Hafermehl unterstützt eine gesunde Darmfunktion, hilft gegen Heißhungerattacken und lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen.
Kartoffelmehl zum Kochen und Backen ohne Gluten
Besser als Mehlausweichprodukte von weit her sind einheimische Quellen für weizenfreies Mehl zum Backen und Kochen. Neben Maismehl ist insbesondere Mehl aus der Kartoffelknolle ein beliebtes, getreidefreies Mehl.
Verwendungsmöglichkeiten für Kartoffelmehl:
Der hohe Stärkegehalt verleiht dem Mehl aus Kartoffeln exzellente Quelleigenschaften und hilft bestens beim Abbinden und Andicken von hellen Soßen, Pudding oder Suppen. Beim Backen bindet Kartoffelmehl in glutenfreiem Gebäck Flüssigkeit gut, was vor allem Quarkkuchen oder Obstkuchen länger saftig hält. Rührkuchen mit Kartoffelmehl erhält eine besonders saftige, lockere Konsistenz. Neben dem Klassiker Kartoffelbällchen gelingen auch Kekse, Kartoffelbrot, Kuchen, Kaltschalen oder Desserts mit Kartoffelmehl bei geeigneten Rezepten. Jedoch funktioniert das mild schmeckende Kartoffelmehl nicht für jedes Gebäck, da das Backergebnis dann eher kompakt und zäh sein kann. In der richtigen Mischung lässt sich mit Kartoffelmehl aber mehr als nur gutes Brot backen.
Kartoffelmehl kann Weizenmehl in Backrezepten nicht eins zu eins ersetzen, sondern lediglich einen Teil davon. Soll Kartoffelmehl Weizenmehl ersetzen, müssen Sie nicht selten auch andere Zutaten anpassen. Am besten klappt es mit Rezepten, welche ohnehin auf Kartoffelmehl ausgerichtet sind.
Kartoffelmehl mit wertvollen Inhaltsstoffen:
Im Unterschied zu isolierter Kartoffelstärke, steckt vollwertiges Kartoffelmehl voller pflanzlicher Kohlenhydrate und bringt zusätzliche Mikronährstoffe mit. So liefern Kartoffeln für das Kartoffelmehl die Vitamine B1, B2 und C. Besonders wertvoll für die Herzgesundheit etwa auch Kalium, Magnesium und Eisen. Die resistente Stärke im Kartoffelmehl lässt obendrein den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe schießen.
Fazit zu regionalen Weizenalternativen zum Backen und Kochen:
Ein nährstoffreiches Ersatzmehl für Weizenmehl ist Dinkelmehl. Dieses enthält jedoch ebenfalls Gluten. Wenn es nicht Low Carb sein muss, empfehle ich Ihnen regionale Mehlausweichprodukte ohne Weizen und ohne Gluten. Die sind eine nachhaltigere Wahl, als Spezialmehle aus aller Welt. Und das regionale Mehl schmeckt in vielseitigen, weizenfreien Leckereien. Neben den regionalen und glutenfreien Mehlausweichprodukten aus Hafer und Kartoffeln gibt es noch weitere Weizenalternativen aus regionalem Anbau. Etwa der für Sauerteig beliebte Roggen oder das Graupen- und Biergetreide Gerste. Ebenso das mit Weizen verwandte Urgetreide zum Backen und Kochen, Einkorn und Emmer, welches sich als Pasta oder Backzutat im Supermarktregal wiederfindet.
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Bildquelle: Tim Reckmann / pixelio cc